Die Lebenserwartung sinkt wieder!

Was Ihnen Ihr Arzt zum Thema Lebenserwartung nicht erzählt...

Eine neue Studie vom Februar 2017 (Future life expectancy in 35 industrialised countries: projections with a Bayesian model ensemble), durchgeführt von der WHO und der Abteilung für Epidemiologie und Biostatistik des Imperial College London, kommt zu ermutigenden Ergebnissen. Dieser statistischen Erhebung nach soll die Lebenserwartung in den industrialisierten Ländern dieser Welt deutlich zunehmen. Im Jahr 2030 soll es Länder geben, bei denen die Lebenserwartung für Frauen die 90 Jahre und mehr erreicht. Die Autoren jubeln, dass die von ihnen durchgeführten Projektionen einen fortschreitenden Trend bei der Steigerung der Lebenserwartung zeigen.

Ein Jahr zuvor hatten eine Reihe von Autoren vom US Department of Veterans Affairs veröffentlicht, dass nach den Einschätzungen der Autoren und nach Studium der verschiedenen Methoden zur Bestimmung der Lebenserwartung keiner der verwendeten Modelle für einen allgemeinen Gebrauch geeignet ist (Life Expectancy Calculators).

Da ist es kein Wunder, wenn die Pharmaindustrie offiziell noch lauter jubelt. Im Jahr 2008 verstieg sich der Verband der Pharmaindustrie zu den umwerfenden Aussagen, dass die Lebenserwartung der Deutschen bis 2050 um mindestens 6 Jahre steigt (Die Lebenserwartung der Deutschen steigt bis 2050 um mindestens sechs Jahre). Warum? „Dank moderner Medikamente“! Die Begründung hierfür lieferte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes:

„Viele der Meilensteine in der Arzneimittelforschung fallen in das 20. Jahrhundert. Dies zeigt, dass kaum eine andere Branche einen so zentralen Beitrag für die Verlängerung der Lebenszeit leistet wie die forschenden Pharma-Unternehmen. Mit ihrer Forschungsarbeit an innovativen Arzneimitteln tragen diese kontinuierlich dazu bei, dass Menschen länger und gesund leben.“

Solche Sprüche (anders kann man so etwas nicht mehr nennen) sind tolle Marketing-Schlagzeilen, aber keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Was dies betrifft, es gibt keine wissenschaftlich fundierten Arbeiten, die eine lebensverlängernde Wirksamkeit von pharmakologischen Substanzen und/oder Therapien gezeigt haben, mit Ausnahme der Kalorienrestriktionen (und der Notfallmedizin). Für die meisten Medikamente gibt es keine Belege, dass sie die Mortalität bei Erkrankung senken, obwohl sie die Symptomatik günstig beeinflussen. Wer hier eine lebensverlängernde Wirksamkeit entdeckt haben will, der hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen dieser oben erwähnten fragwürdigen Lebenszeit-Rechner benutzt, der ihm das gewünschte Ergebnis präsentiert. Oder man schmückt sich mit fremden Federn, wie es die statistischen Erhebungen so gerne tun, wenn sie die segensreiche Wirkung von Impfungen beweisen wollen.

Das evidenzbasierte böse Erwachen

Nachdem wir also immer älter werden und dies der Schulmedizin und Pharmaindustrie zu verdanken haben, gibt es ein böses Erwachen, über das sich die beiden Liebenden herzlich ausschweigen: die evidenzbasierte Realität spricht eine andere Sprache. Schon im Jahr 2000 gab es eindeutige Tendenzen in Russland, dass hier die Lebenserwartung rückläufig war. Dieser Trend war so ausgeprägt, dass die Bevölkerung in dem Zeitraum von 1991-2000 von 150 Millionen auf 145 Millionen zurück ging (Sinkende Lebenserwartung, Selbstmord und wenig Nachwuchs - die Lehrer unterrichten ein Kind pro Klasse). Selbstmorde, Unfalltote, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Diabetes werden für diesen Trend verantwortlich gemacht. Die durchschnittliche Lebenserwartung zu diesem Zeitpunkt ging von 66 auf 60 Jahre zurück.

Aber Russland, das ist weit weg. Sieht es denn in anderen Ländern nicht viel besser aus?

„Journal 21“, ein Schweizer Online-Journal berichtete 2016 von einer sinkenden Lebenserwartung in Italien. Wir erfahren hier, dass es zwar die gesunde mediterrane Küche gibt, aber auch über 46 Prozent italienischen Frauen und Männer, die übergewichtig oder sogar fettleibig sind (36,2 Prozent Übergewicht und 10,2 Prozent Adipositas). Das Journal beschreibt, dass „zum ersten Mal, seit es seriöse Statistiken gibt, die Lebenserwartung der Italienerinnen und Italiener sinkt.“

In Zahlen heißt das: 2015 betrug die Lebenserwartung einer italienischen Frau 84,7 Jahre, was 0,3 Jahre weniger war als im Vorjahr. Bei den Männern lag der Durchschnitt bei 80,1 Jahren und 0,2 Jahre weniger als im Vorjahr.

Auch hier beeilt man sich den „medizinischen, chirurgischen und pharmazeutischen Fortschritten“ zu danken, da sie angeblich die Lebenserwartung in Italien nach dem Krieg alle 4 Jahre um 12 Monate hat steigen lassen. Ich dagegen würde in meiner Naivität das Ende des Krieges und das damit verbundene Ende der Abschlachtung von Menschen mit dem lebensverlängernden Effekt in Verbindung bringen. Die sich daran anschließenden Hungerjahre forderten dann weiterhin ihren Tribut an Menschenleben. Mit Verbesserung der Lebensverhältnisse und der Abschaffung des Hungers könnte ich mir vorstellen, dass dies ebenfalls zu einer Erhöhung der Lebenserwartung unter den gegebenen Umständen beigetragen hat. Ob es sich hier wirklich um eine Erhöhung der Lebenserwartung handelt, das wage ich auch zu bezweifeln. Denn Tod durch Krieg und Hunger sind in diesem Fall von Menschen verursachte Ereignisse, die die natürliche Lebenserwartung signifikant verkürzt. Was hier also besprochen wird ist nicht die natürliche Lebenserwartung, sondern die verkürzte Lebenserwartung unter extremen Bedingungen. Da ist es fraglich, dass ausgerechnet Medizin und Pharmaindustrie einen positiven Beitrag haben bringen können, wenn wir einmal von der Notfallmedizin absehen, die es aber in der Regel ebenfalls nur mit Ausnahmesituationen zu tun hat.

Was wir heute in Italien sehen vollzieht sich ohne Krieg oder Hunger. Da wir auch nicht davon ausgehen können, dass „Medizin, Chirurgie und Pharmaindustrie“ in Italien abgeschafft sind und damit eine mögliche Erklärung für diesen negativen Trend geben könnten, müssen die Ursachen ganz woanders zu suchen sein. Aus diesem Szenario wird schon deutlich, dass Schulmedizin und Pharmaindustrie auch vor 70 Jahren und danach wenig mit der Verbesserung der künstlich gekürzten Lebenserwartung zu tun hatten.

Das „Journal 21“ sieht die Ursache in einem ungesunden Lebenswandel. Ein Professor von der Universität Rom bezeichnet das gegenwärtige Ernährungsverhalten als ein „stilles Massaker“. Er sagt: „Wir essen zu viel, wir sitzen zu viel, wir bewegen uns zu wenig, wir trinken zu viel Alkohol und rauchen zu viel.“ Und die Prognose bis zum Jahr 2030 besagt, dass 75 Prozent aller Italiener übergewichtig oder fettleibig werden. Der Beitrag endet mit dem Satz: „Ein schwacher Trost bleibt: in manch andern Ländern zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab.“

Ein Beitrag von Dr. Mercola vom Dezember 2016 zeigt uns, dass die USA zu einem dieser „anderen Ländern“ zu gehören scheinen (American Lifespan Declines as Obesity and Opioid Epidemic Takes Its Toll). Wir erfahren weiter, dass zum ersten Mal nach zwei Jahrzehnten die Lebenserwartung in den USA einen Negativtrend vorweist. Übergewicht und Adipositas scheinen hier die Hauptrolle zu spielen. Aber auch Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes und Demenz haben signifikant zwischen 2014 und 2015 zugenommen, nämlich um 15,7 Prozent. Was für Italien gilt, gilt auch für die USA: Schulmedizin und Pharmaindustrie sind auch hier nicht über Nacht verschwunden. Aber dennoch gibt es diesen Trend, den es nicht geben dürfte, wäre das Märchen von der Effektivität der Schulmedizin Wirklichkeit.

Die offiziellen Statistiken vom Nationalen Institut für Statistik besagen, dass die Lebenserwartung für Männer und Frauen in den USA zwischen 2014 und 2015 von 76,5 auf 76,3 Jahre für Männer und von 81,3 auf 81,2 Jahre für Frauen gefallen ist. Die Tendenz ist die Gleiche wie in Italien, nur dass die Italiener im Vergleich zu den Amerikanern eine grundsätzlich höhere Lebenserwartung haben. Vielleicht lässt sich dies mit der mediterranen Küche in Italien erklären, keinesfalls aber mit Schulmedizin und Pharmaindustrie, die in beiden Ländern zu Hause ist.
Dr. Mercola zitiert einen Professor von der Columbia Universität, dass die Abnahme der Lebenserwartung ein rein amerikanisches Phänomen sei, und dass kein anderes entwickeltes Land diesen Trend zeigt. Wie wir gesehen haben, scheint dies nicht ganz zustimmen. Vielmehr sieht es so aus, dass in all den Ländern, wo Schulmedizin und Pharmaindustrie präsent sind, ein Negativtrend entweder schon eingesetzt hat oder aber dabei ist einzusetzen. Denn die Problematik im gesundheitlichen Bereich, die von den beiden Beiträgen für die USA und Italien aufgezählt worden waren, sind praktisch identisch. Damit kann man bis zu einem gewissen Grad vermuten, dass in all den Ländern, in denen ähnliche gesundheitliche Probleme herrschen, dieser Trend früher oder später auch einsetzen wird.

Es ist bezeichnend, dass das „Ärzteblatt“ schon im Jahr 2008 einen ähnlichen Beitrag veröffentlicht hatte, der eine sinkende Lebenserwartung im Süden der USA beschrieb: Sinkende Lebenserwartung im Süden der USA. Wie es aussieht, hat sich das, was sich vor fast 10 Jahren abgezeichnet hatte, heute auf die gesamte USA ausgeweitet. Dass die USA gerne eine Vorreiterrolle spielen, das ist bekannt. Aber im Fall der sinkenden Lebenserwartung sehe ich die Vorreiterrolle bestenfalls darin, dass dieser Trend in den Staaten mit als erstes erkannt und beschrieben worden ist.

Die „Zeit“ analysierte ebenfalls im Jahr 2015 die sinkende Lebenserwartung bei weißen Amerikanern: Das weiße Sterben. Hier sagen die Zahlen, dass die Sterberate der 45- bis 54-jährigen weißen Amerikaner seit 1999 jährlich um ein halbes Prozent gestiegen und die Lebenserwartung zurückgegangen ist. Als Grund hierfür wird ein anderes Phänomen angegeben: Alkoholismus, Selbstmord, Drogenkonsum und Tablettenabhängigkeit. Hier scheinen psychosoziale Faktoren den Ausschlag zu geben für ein selbstzerstörerisches Verhalten, wie zum Beispiel Stress in allen Bereichen des Lebens. Die „Welt“ dazu: „Die Autoren selbst deuten an, Verbindungen zu fehlender Erfüllung im Job, wirtschaftlicher Unsicherheit, immer schwächeren sozialen Netzen und wegbrechenden Traditionen seien 'möglich'“. So interessant diese Aussagen sind, lässt dieser Beitrag dennoch bei mir die Frage auftauchen, wie es mit der schwarzen Bevölkerung aussieht und warum das Augenmerk dieses Beitrags auf der weißen Bevölkerung liegt? Es gibt zwar die Aussage, dass die Sterblichkeit unter Hispanics und Afroamerikanern um 1,8 bis 2,6 Prozent pro Jahr sinkt, „wenn auch auf einem höheren Niveau“. Diese Aussage widerspricht jedoch den von Dr. Mercola ausgeführten Erklärungen von einer allgemeinen Abnahme der Lebenserwartung in den Staaten.

Datenloses Deutschland

Wenn man die Zahlen des statistischen Bundesamts für den Zeitraum von 2006/2008 bis 2013/2015 anschaut (Lebenserwartung in Deutschland), dann hat die Lebenserwartung innerhalb dieser 7 Jahre in Deutschland für Männer um ein Jahr zugenommen (77,17 - 78,18), die für Frauen ein gutes halbes Jahr (82,4 - 83,06). Zahlen für die Zeit danach habe ich nicht finden können. Aber dieser Zeitraum ist genau jener Zeitraum, für den es in Italien und den USA Zahlen gibt, die von einer Verringerung der Lebenserwartung sprechen. Oder mit anderen Worten: Es scheint keine Zahlen für Deutschland zu diesem Phänomen zu geben. Damit fällt es den Protagonisten von Schulmedizin und Pharmaindustrie auch nicht sonderlich schwer, die alten, schon damals falsch interpretierten Zahlen so zu extrapolieren, dass sie sogar bis ins Jahr 2050 enorme Steigerungen der Lebenserwartung vorgaukeln.

Da die gesundheitliche Situation in Deutschland mit der von Europa und den vereinigten Staaten durchaus vergleichbar ist, würde es mich nicht besonders überraschen, wenn auch bei uns früher oder später solche Zahlen auf dem Tisch landen. Es müsste sich nur jemand einmal die Mühe machen, hier genau hinzuschauen. Denn ähnlich wie in Italien und den USA haben auch wir ähnliche Gesundheitsprobleme und eine Schulmedizin und Pharmaindustrie.

Fazit

Die ersten Anzeichen einer globalen Gesundheitskrise sind bereits erkennbar. Grund hierfür scheinen Erkrankungen zu sein, die im Gegensatz zu früher einen chronischen Charakter haben, also Herz-Kreislauf-Erkrankungen, metabolisches Syndrom, Diabetes, Krebserkrankungen, Demenz etc. Diese Erkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch, obwohl die Schulmedizin immer wieder von gewissen „Durchbrüchen“ redet. Dieses Szenario legt die Vermutung nahe, dass der Beitrag der Schulmedizin und Pharmaindustrie darin liegt, diese Erkrankungen durch eine symptomatische Therapie zu „verstecken“ und damit der Menschheit zu erhalten. Jedenfalls lässt die sonst von der Schulmedizin so geschätzte Statistik keine anderen Interpretationsmöglichkeiten zu. Denn die Statistik „beweist“, dass es einen Zusammenhang zwischen Schulmedizin und erhöhten chronischen Erkrankungen gibt; und jetzt möglicherweise auch noch einen Rückgang der Lebenserwartung.

 

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